Projekt „Aquascaping“

Projekt „Aquascaping“

In Kooperation mit dem Förderverein der Gruson Gewächshäuser e.V. und einem Team aus Magdeburger Aquascapern entstanden in den Gruson Gewächshäusern zwei Aquascape-Schauaquarien, die dort bis Ende 2023 zu sehen sind. Ein Schaubecken wurde im „Nature-Stil“ (nature style) und ein Becken im „Iwagumi-Stil“ angelegt. (s. u.)

Anhand dieser Schaubecken sollte das Thema Aquascaping den Besuchern der Gewächshäuser als Teil der Aquaristik näher gebracht und praktisch gezeigt werden, wie solche „Landschaften“ entstehen.

(Fotos: Sebastian Pfahl)

Platz 236 beim International Aquatic Plants Layout Contest

Der IAPLC (International Aquatic Plants Layout Contest) ist der weltweit größte und renommierteste Foto-Wettbewerb für Natur- und Pflanzenaquariengestaltungen im Süßwasserbereich. Unter Hobbyisten wird er deshalb auch als die Weltmeisterschaft im Aquascaping bezeichnet. Seit 2000 wird er einmal jährlich von dem japanischen Hersteller Aqua Design Amano (ADA) ausgerichtet und mit Preisgeldern dotiert.

Zur Bewertung der eingereichten Aquarienfotos wird durch ADA eine internationale Jury renommierter Experten einberufen, die die eingesendeten Aquarienbilder bewertet und so die spätere Platzierung festlegt. Die Bewertung erfolgt anhand folgender Kriterien:

  • Nachbildung eines natürlichen Habitats für Zierfische,
  • Langzeitpflege,
  • technisches Können des Erschaffers,
  • Originalität und Eindruck der Arbeit,
  • Präsentation einer natürlichen Atmosphäre im Layout sowie
  • Komposition und Pflanzenauswahl.

Im Jahr 2023 nahmen – neben unserem Ausstellungsstück – etwa 1.850 Aquarien aus insgesamt 78 Ländern teil. Unser Aquascape belegt dabei Platz 236 und zählt somit zu den „Fine Works“ – den 300 am besten eingereichten Aquarien.

Weitere Informationen zum Projekt

Tag der Einrichtung (links) und zum ersten Wasserwechsel nach einer Woche (rechts).
Ein stabiles System entsteht – Laufzeit 12 Wochen. (Fotos Sebastian Pfahl)
Das Aquascape am 24. März 2023 (Foto Sebastian Pfahl)

Weiterführendes zum Aquascaping

Das Kunstwort Aquascaping setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen aquatic (englisch für aquatisch) und landscape (englisch für Landschaft) zusammen. Es beschreibt den Teil der Aquaristik, in dem unter Wasser Landschaften gestaltet werden. Dies folgt dabei eher ästhetischen Ansprüchen und unterscheidet sich dabei deutlich von der klassischen Biotop-Aquaristik.

Womit gestalten Aquascaper Aquarien?

Klassischerweise werden zur Einrichtung von Aquarien Naturmaterialien verwendet – so auch im Aquascaping. Treibhölzer, Steine und Pflanzen bieten Aquascapern dabei facettenreiche Gestaltungsmöglichkeiten.

(Fotos Sebastian Pfahl)

Beim Aquascaping wird häufig auf große Tiere im Aquarium verzichtet. Nicht selten werden ausschließlich kleinwüchsige Fisch-Arten eingesetzt. Diese sollen mit Form, Farbe und Verhalten die Gestaltungsidee des Aquascapes unterstreichen. Weltweit gibt es diverse Wettbewerbe, die das schönste Aquascape küren und die Aquarien verschiedenster Stilrichtungen bewerten.

Aquascaping Stile

Über die Jahrzehnte entwickelten sich innerhalb des Aquascapings verschiedene Stilrichtungen, die sich mit der Zeit immer weiter ausdifferenzierten.

Die Hauptstilrichtungen, an denen sich jedes Aquascape orientiert, sind:

  1. der holländische Stil,
  2. der natürliche Stil und
  3. der Iwagumi-Stil

Der holländische Stil

Der holländische Stil (engl. dutch style) hat seinen Ursprung in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zur bisher vorherrschenden Fokussierung auf Fischhaltung, setzten die s.g. Holland-Aquarien neue Maßstäbe hinsichtlich der Bepflanzung: Farbenprächtige Hecken im Stil englischer Gärten sind bezeichnend für den dutch style.

Wegbereiter dieser Stilrichtung waren neue technische Möglichkeiten wie beispielweise:

  • modernere, lichtintensive Aquarienbeleuchtung
  • Kohlenstoffdüngung per per C02 sowie
  • neuartige Flüssig- und Bodengrunddünger.

Der natürliche Stil

Der natürliche Stil (engl. nature style) entwickelte sich in den 90er Jahren. Maßgeblich geprägt wurde dieser durch und von Takashi Amano, der 2015 verstarb. Bis heute gilt Amano als Begründer des modernen Aquascapings und prägt mit seiner Firma ADA nachhaltig die Aquaristik.

Kennzeichnend für Naturaquarien sind in kreativer Weise angeordnete Kompositionen aus Treibhölzern und Steinen, die sich an terrestrischen Wäldern, Bergen, Tälern oder Stränden orientieren. Aufgrund der Vielzahl Gestaltungsmöglichkeiten bietet dieser Stil die größte Anzahl an Themen und Unterstilen.

Machen Sie sich vor Ort gern persönlich ein Bild. Dort stellen wir Ihnen den „nature style“ vor.
Mehr zum Einrichtungsstil des Aquariums finden Sie hier.

Der Iwagumi-Stil

1985 gilt als das Geburtsjahr des Iwagumi-Stils, der bis heute zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Stilen gehört. Inspiriert von den japanischen Steingärten besticht ein Iwagumi durch seine Einfachheit und Harmonie.

Traditionell besteht ein Iwagumi aus drei Steinen und einer langsam wachsenden, bodendeckenden Pflanzenart. Einen praktischen Einblick in den brasilianischen Stil – der ein Unterstil der Iwagumi-Gestaltung ist – erhalten Sie in unserer Ausstellung.

Zusätzlich dazu hier weitere Hintergrundinformationen zur Beckengestaltung.